Verewigt in Holz
Ein Dorfkünstler verewigte auf dem Jauner Friedhof die Berufe und Talente der Verstorbenen als Schnitzerei auf den hölzernen Grabsteinen.
Da die Familie zu arm war, um ein Grabkreuz zu kaufen, schnitzte Walter Cottier 1948 kurzerhand seinem verstorbenen Grossvater selbst ein Kruzifix. Das Werk gelang ihm so gut, dass Cottier zum offiziellen Holzkreuz-Schnitzer des Dorfes ernannt wurde. Beim Passieren des Jauner Friedhofs fällt die Besonderheit seiner Holzkreuze auf: Neben dem Kruzifix hat Cottier für jeden Verstorbenen zwei individuelle Schnitzereien angefertigt. Auf der einen Seite der Kreuzwand ist der Beruf des Toten geschnitzt, auf der anderen Seite dessen Hobby oder sein aussergewöhnliches Talent abgebildet.
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