30. Hornschlittenrennen in Braunwald

Minions

Was da alles den Berg hinunterkurvt! Ganze Häuschen, Segelboote, schnittige Limousinen oder andere selbstgebaute Kreationen sausen jedes Jahr beim Hornschlittenrennen in Braunwald die Piste hinab. Noch schneller fährt es sich aber bei den sogenannten Buureschlitten- oder Flitzerschlittenfahrten. Dort geht es nicht mehr um’s Sujet, sondern nur noch darum, wer als erster mit Karacho die Ziellinie erreicht hat.

Der Hornschlitten diente ursprünglich als winterliches Transportmittel. Von abgelegenen Alpen beförderten die Bauern auf diese Weise ihr Heu ins Tal oder schleppten Holz aus den Wäldern zu ihrem Hof. Die Hornschlittenfahrten zählten damals zu den gefährlichsten Arbeiten des Bergbauernlebens. Denn die schweren Schlitten wurden trotz rassigen Geschwindigkeiten von Männern gezogen und gestossen, was oft zu Unfällen führte. Ausserdem galt die Schneekonsistenz dann als perfekt, um zu «schlitteln», wenn viel Neuschnee auf harter Unterlage zu liegen kam. Da diese Schneebeschaffenheit aber zugleich auch die grösste Lawinengefahrstufe darstellt, forderte die Transportart tragischerweise eine Vielzahl an Lawinenofpern. Heutzutage sind die Hornschlitten im Bauernbetrieb den Traktoren gewichen, und die traditionellen Gefährte haben einen Platz auf den Schlittelpisten in Deutschland, Österreich und der Schweiz erobert – zum Beispiel in Braunwald:

Das Hornschlittenrennen ebenda feiert dieses Jahr vom 13. – 14. Februar sein 30-jähriges Jubiläum. Kein Wunder, stammt nun auch der grösste Hornschlitten der Welt aus dem Glarus. Fritz Dönni aus Luchsingen hat sich seinen Traum verwirklicht und baute sich seinen Riesenschlitten: 6.5 m lang und 2.8 m hoch ist die Holzkarosse und wiegt massive 474 kg – nur fahren kann man damit nicht mehr. Auch er wird am Jubiläums-Wochenende dabei sein und seine Arbeit erstmals präsentieren.

Wer bei alledem Lust bekommen hat auf ein paar schneestäubende Stunden auf gehörnten Kufen, kann sich auf der Website des Hornschlittenclubs Braunwald einen Überblick über das Programm verschaffen.

Auf die Plätze, fertig, los!