Redaktionsleben #1
Eigentlich gibt es keinen cooleren Ort zum Arbeiten im vernebelten Zürich als den Alten Bahnhof Letten. Warum? Weil gleich nebenan die Limmat vorbeifliesst, unser Sitzplatz von der Sonne angestrahlt wird und wir dem Reisen jeden Tag ganz nah sind – auch wenn sich der Weg manchmal nur von der Redaktion bis in die Markthalle im Viadukt beschränkt. Aber momentan, ganz ehrlich: Wir sind umzingelt von Gittern, Baggern und anderen Baumaschinen, die uns die Sicht nehmen und Lärm machen. Und sie machen Lärm. Viel Lärm. Jetzt, wo Jupiter alias Schnuz langsam endlich seine Pubertätsphase hinter sich lässt und nicht mehr den ganzen Tag bellt, um seinen Rüden zu stehen, fangen die Männer in Orange an zu bauen. Wasserrohre verlegen. Weil das manchmal kaum auszuhalten ist, gab’s Kopfhörer für die ganze Equippe. Jeder Fremde, der hier bei uns reinschaut, muss das Gefühl haben, beim NASA-Sonderteam gelandet zu sein. Man stelle sich vor, wir alle sitzen so vor dem Computer mit zwei Satellitenschüsseln auf dem Kopf und hören schon zum zwanzigsten Mal Mamma Mia von ABBA oder eine Insider-Band von Fabian (sein Geschmack lässt manchmal zu wünschen übrig; er findet die Edeka-Werbung SUPERGEIL wirklich supergeil…). Der Baulärm stört auch unsere interne Kommunikation ein wenig, da wir immer erst Handzeichen geben und anstupsen müssen, bevor wir unsere Sörgeli loswerden können. Aber eigentlich ist das alles halb so wild – denn wer seine Ohren abschirmt, der muss auch die dienstägliche Bachelor-Diskussion von Sarina und Nadine nicht mithören.
Hier gibt’s die Gesichter zu den Namen!