Transhelvetica #88 «Zufall»

Beschreibung

Wir leben in unsteten Zeiten, in denen vieles im Wandel begriffen ist: die Häutung und Neuordnung der Welt sind in vollem Gange (vgl. TH#87 «Schlange»).

Doch für wahre Reisende sind diese Unwägbarkeiten keine Hindernisse, sondern vielmehr ein Teil des Abenteuers. Denn richtige Entdecker haben zwar ein Ziel vor Augen, lassen sich aber luftig leicht vom Zufall dahin tragen, um unterwegs überraschende Alltagsfreuden zu erleben. Für sie ist der Wegesrand das Ziel, das abseits der Ideallinie mit Schönheit & Chaos auf diejenigen wartet, die mit geschärften Sinnen bereit sind für den Zufall.

Wer hingegen nur geradeaus geht, um die aktuelle Bucketlist abzuarbeiten, verpasst das zufällige Glück am Strassenrand. Denn dieses daraus, dass es überraschend kommt und unbeschwert von grossen Erwartungen wirken kann. Besonders schön hat dies der New Yorker Fotograf Phil Penman eingefangen, der sich in Biel, dem stadtgewordenen Lost Place der Schweiz, treiben liess und mit viel Freude an Situationskomik und den Launen des Moments wunderbare Begegnungen und Erlebnisse einfangen konnte.

Zugegeben: ein offener Geist allein macht noch keinen glücklichen Zufall. Oft findet der Abenteurer im Labyrinth des Lebens viel Staub und dunkle Ecken. Trotzdem kann er zuversichtlich weitergehen, denn wie es schon Kuno Lauener gesagt hat: «Irgendeinisch fingt ds Glück eim».