Transhelvetica #23 «Rausch»

Beschreibung

Berauschen Sie sich! – Aber tun Sie es diskret. Denn in der modernen Welt ist es schwierig, sich einem gepflegten Rausch hinzugeben, ohne dass dies dokumentiert, archiviert und zu einem überraschenden Zeitpunkt der Weltöffentlichkeit präsentiert wird.

Trotzdem möchte ich dem Rausch eine Lanze brechen, solange er im Bereich des Genusses bleibt. Doch der liebste Rausch ist mir natürlich der natürliche. Also derjenige, bei dem eine Überdosis Wind, Farbe oder Stille zur Ausschüttung von Glückshormonen führt. Bevor man sich aber Hals über Kopf in den Strudel der Glückseeligkeit stürzt, sind die Risiken und Nebenwirkungen zu sondieren: Wer sich bei starken Winden in den Geschwindigkeitsrausch segeln möchte, der sollte schwimmen können. Wer auf einer Weinwanderung Provenienzen am Wegesrand degustieren möchte, der sollte für genügend Boden sorgen. Und wer zur «Heure bleue» ein Teeritual in der Wildnis plant, der sollte sicherstellen, dass er später den Weg in die Zivilisation wiederfindet. Sobald die passenden Vorsichtsmassnahmen getroffen wurden, kann man ins Erlebnis hineinbegeben, bis man im «Flow» ist.

Mit  Transhelvetica #23 «Rausch» möchten wir zu entrückenden Reise- und Leselusterlebnissen verhelfen. Etwa mit einer rituellen Wanderung durch die Fabelwelt des Gantrisch, bei der Ihnen die Geister der Gegend zu singen! Oder mit einem Besuch beim Bierbrauer, der mit seiner sorgfältigen Arbeit die Sinne erfrischt.

Als Reisemagazin mussten wir uns quasi von Amtes wegen auch mit den medizinischen Räuschen auseinandersetzen, denn «Trips» sind ja unser Hauptinteresse. Allerdings schaut der Staat genau hin, sobald man an Rauschmittel nur schon denkt. Darum haben wir die Finger von ernsten Rauschmitteln gelassen und raten auch Ihnen von Selbstversuchen ab. Es gibt ja genügend andere eindrückliche Räusche zu erleben: etwa ein Picknick am Rheinfall, wenige Tage nach heftigen Regenfällen in der Ostschweiz.