Beschreibung
Aus dem Editorial von Transhelvetica #68 «Nacht»
Wenn abends die Sonne den spektakulären roten Vorhang über den Himmel zieht, ist es an der Zeit, sich zurückzulehnen und den Start der Vorstellung zu geniessen. Denn sobald der Vorhang fällt, ist der Blick frei auf die unendliche Leinwand des Alls und das Lichterspiel von Natur und Mensch.
Wir geniessen diese Zeit der Ruhe und der Entschleunigung, weil die anderen Sinne mit dem Wegfall des Sehens erst richtig aufblühen können. Daher sind wir für die vorliegende Ausgabe lan ge wach geblieben und haben uns eine Nacht lang im Schutze der Dunkelheit an Orte vorgewagt, die wir so noch nicht gekannt haben. Dort haben wir intensive heilende Düfte gerochen (S. 22), dem hypnotischen Lodern der Fackeln zugehört, mit viel Durchhaltevermögen feinste Geschmacksnuancen verschiedener Drinks erschmeckt, reflexartig einen erschrockenen Blick unter die Bettdecke geworfen und schliesslich mit allen Poren verschiedene Materialien, Elemente und Temperaturen erfühlt.
Es war eine bereichernde Nacht-Vorstellung, die ich gerne wieder und wieder besuchen werde. Denn nachdem der rote Vorhang gefallen ist, schritt ich entspannt und angeregt in die Welt hinaus und träumte mich zufrieden durch den Tag.
Aus dem Inhalt:
Mit diesem Heft in den Händen lohnt es sich, die Nacht durchzumachen. Zwischen den Seiten schlummern Geschichten, die heller leuchten als die Sterne am Himmelszelt und alles andere als zum Gähnen bringen. Im Zweistundentakt führen sie vom Znacht auf dem Mönchsjoch bis zum Zmorge auf dem Vierwaldstättersee. Geschüttelt, gerührt, mit Popcorn und Fackeln ausgerüstet – und durch Nächte, die es eigentlich gar nicht gibt.
Wir wünschen ein traumhaftes Durchblättern der aktuellen Ausgabe Transhelvetica #68 «Nacht» – ob als Gutenachtgeschichten oder einfach gute Nachtgeschichten.